Alles funktioniert irgendwie, aber ich habe den Eindruck in die 50er Jahre zurückgereist zu sein.
Der Zugschaffner an seinem Arbeitsplatz in seinem Abteil. Ich habe sein geöffnetes Fenster zum fotografieren genutzt. Ich stand ihm im Weg und er fragte mich höflich, wirklich britisch höflich, ob ich bitte einen Moment das Fenster frei machen könne, er müsse zu Abfahrt des Zuges die grüne Flagge kurz aus dem Fenster schwenken. Die Situation habe ich mir dann vorgestellt, wie sie in einem deutschen Zug wohl ablaufen würde.
Selbstverständlich sitzt man in diesem Zug auch bei geöffneten Waggontüren mit den Beinen raushängend. Auch interessant, das mal in Deutschland zu versuchen. Alles in allem war es ein ganz besonderes Reiseerlebnis. Allein der angebotene Kaffee im Bordrestaurant war .... naja, lassen wir das.
Streckenposten
Ivan erwartet uns schon, es geht gleich weiter nach Ella. Denn dort erwartet uns das nächste Eisenbahn-Event. In der Nähe von Ella ist die "Siebenbogenbrücke". Ein monumentales Bauwerk über das um 19:30 der "Intercity" nach Colombo fährt. Immer ein ziemliches Touristenspektakel, wie es heißt. Naja, aber immerhin ist dieser blaue Lindwurm nett anzusehen.
Aber vorher ist noch etwas für die Kondition auf dem Plan: wir gehen auf den Little Adam's Peak.
Die Wanderung auf den Little Adam's Peak ist für uns Alpenbewohner kein Thema, etwa 200 Höhenmeter und 700 mtr. Aufstieg vom Gate aus. Der Rundblick vom Bergplateau ist wirklich sehr beeindruckend. Und wir hatten Glück, weil nicht allzu viele Wanderer unterwegs waren. Oben auf dem Gipfel waren zwei kleine Schreine, nichts Ungewöhnliches an sich. Wanderer hatten Geld dort hingelegt. Erstaunlich, dass es nicht angerührt wurde, trotz der vielen Menschen.
Auch die auf dem Plateau lebende Hundemutter mit ihren Welpen wurde versorgt.
Vor dem Gate trafen wir ein paar Teepflückerinnen. Eine der ganz wenigen Ausnahmen, dass für ein Foto ein Geldgeschenk erwartet wurde.
Gerade noch rechtzeitig haben wir das Siebenbogenbrücken-Zug-Spektakel erreicht. In der Tat, es ist ein bei Touristen bekanntes Ereignis.
Und da kommt er!
Am nächsten Morgen ging es weiter nach Thissamaharama, einem unscheinbaren Ort, in dem man einen Stopp macht, um den Yatala National Park und das Wirawilla Vogelschutzgebiet zu besuchen. Genau das haben wir auch gemacht und dann tatsächlich Leoparden zu Gesicht bekommen und das ausgerechnet im Thissamaharama Peacock Hotel.
So richtig aufregend ist der vielgelobte Yatala National Park nicht. Wasserbüffel, Mungos und Vögel. Dennoch war ich begeistert von der Aufmerksmkeit unseres Fahrers, was der so alles von der Piste entdeckt hat.
Suchbild: wo ist der Kaiman? Ich wäre mit Sicherheit daran vorbeigefahren.